Mittwoch, 10. April 2013

MOONstruck - CAIN


Verlag: Lübbe Audio
Erscheinungsjahr: 2013
Bewertung: ●●●●○

Natürlich möchte ich mir nicht anmaßen ein Werk was sehr viel Kraft und Arbeit erforderte zu verurteilen. Dennoch möchte ich meine Meinung und Empfindungen wiedergeben. Musik ist für mich etwas relatives, eine Empfindungs-Sache und daher kann es natürlich sein, dass ein Anderer völlig anders urteilt als ich.

Insgesamt beinhaltet dieses Album gute Abwechslungen und die Tracks lassen sich unterschieden. Die Melodie ist über die Jahre hin nicht verloren gegangen. Eigentlich kann ich dieses Werk nur loben, da die kleinen Dinge, wie die Tatsache, dass die männliche Stimme in meinen Ohren nicht ganz so überzeugend klang, wie ich es mir gewünscht hätte, fast so als wolle der Sänger etwas hervorbringen, was in seinem Gesangs-Repertoire schlicht nicht enthalten ist, dieses Album einzigartig und auch besonders machen.

Mit SAVE A HEART (when Jane and John Depart) ist der Band ein klasse Einstieg gelungen, denn das Stück ist melodisch, rhythmisch und nicht zu einem Haufen von Krach verschwommen. Es besteht ein guter Kontrast zwischen den Stimmen und es ist auch leise zu genießen. Meinen Geschmack hat es irgendwo zwischen modern und klassisch getroffen. Alles in allem eine gelungene Verbindung von mehr als nur Gitarre, Gesang, Schlagzeug und Bass. Die teilweise ruhigen Stimmen verstärken diesen Effekt, dennoch kommt es zu einem guten Ausdruck von Gefühlen. Positiv ist auch der mystische Text mit Platz für Interpretation und auch den ein oder anderen Tagtraum.
Eine angenehme Stimme, die eine interessante (aber eher ungewöhnliche) Geschichte, mit guter, beruhigender Hintergrundmusik erzählt bildet den 2. Titel des Albums: The Return of the Brother. Nur stellte sich mir eine Frage: Was sucht das auf einer Musik-CD? (Im Nachhinein hab ich das natürlich herausgefunden)
Mein Urteil zu AGE OF DARKNESS 2013 fällt eindeutig positiv aus. Ein genialer Einsatz der Frauen-Stimme macht genau das aus, was für das Genre des Atmospheric Gothic Rock berüchtigt ist, bliebt jedoch relativ Hart, die Gitarre ist immer zu hören, dennoch ist das Lied nicht ganz so einfach, sondern auf positive weise kompliziert, also aufwenidig und besonders.. Man merkt, dass CAIN über sich hinausgewachsen ist. Die wird Bridge geflüstert und macht es auf ein neues interessant. Ich war wirklich überaus begeistert von Kristin New's Stimme, auch wenn die tiefe Stimme von Damien Cain gut dazu harmoniert und so die Vollkommenheit, teilweise in 2 Stimmen, besser hervorhebt.
Dem Song JUDGEMENT DAY fehlt es am Anfang etwas an Gefühl, doch das gehört schon nach wenigen Sekunden der Vergangenheit an, er drückt gut aus, was der Text allein vielleicht nicht vermitteln könnte und beinhaltet perfekte Kompatibilität von Sanftheit und Härte und ist somit sehr gut! Genau nach meinem Geschmack (wahrscheinlich mein Liebling von der Scheibe)
Das Potenzial der Frauen-Stimme ist auch in LAST WORLD gut erkennbar, Damien Cain klingt ein wenig so, als ob er sich stimmlich zu sehr verbiegen wollte. Dennoch ergänzen sich Stimmen und Instrumente gut, wenn alle drei zu hören sind. Die Lücken zwischen den Gesängen wurden sehr gut gefüllt! Trotz Wiederholung von Melodie und Text ist es nicht gerade langweilig, wie bei vielen anderen.
Beim 6.Track handelt es sich wieder um einen Teil der Geschichte, die diesmal aber um einiges spannender ist.
RAGE hat einen extrem genialen Einschlag in den klassischen Musikstil. Zum Ende hin gibt es eine rhythmische Wiederhohlung der gliechen Textzeile, was ziemlich gut bei mir ankam, jedoch vom darauffolgenden Solo der Sängerin völlig in den schatten gestllt wurde, da sie es vermag mit ihrer voluminösen Stimme der Musik eine Seele zu geben. Für mich ist dieses ergreifende und gefühlvolle Stück auch eines der Besten dieses Albums, da es einfach klassisch-rockig ist.
Ruhige, aber irgendwie spannende Töne bilden den Anfang zum 8. Lied „THE KILL“, eine eigenständige Interpretation vom Song der Band „30 Sceond to Mars“. Ich kann die Entscheidung zu diesem „Cover“ sehr gut verstehen, da der Text durch rhetorische Fragen ziemlich offen, dennoch auf seine eigene Weise klar ist und ohne wirklich auf den Text zu achten, kommt rüber, dass es hier um eine Entscheidung geht, dass dies eine Frage an die Zukunft ist. Einer dieser großartigen Selbstfindungs-Songs: “This is who i realy am“.
THE FALL ist wahrscheinlich mit Hilfe moderner Technik entstanden, wird aus klassischem Gesang und leisen simplen Melodien aber teilweise auch aus harten Gitarrenriffs zusammengestzt. Ein mystischer, melancholischer Text vollendet das Werk. Eigentlich ein gelungenes, aber nicht sehr besonderes Lied im Gegensatz dazu sticht JUDGEMENT DAY regelrecht aus der Masse des Gothic Rock
Bei „TORTURE“ sind die Drums an einigen Stellen sehr gut zu hören, was dem Lied selbst einiges an Struktur und Härte verleiht, die jedoch nicht die Überhand gewinnt, da es auch gegensätzlich klingenden Gesang von Kristin New gibt. Da aber auch hier mit zwei Stimmen gesungen wird, ist zu sagen, dass Damien Cains Stimme die Drums eher unterstützt, jedoch hat auch dies einen gewissen Reiz.
Ein einfaches, langsames und klar gesungenes Stück, das mit seiner Einfachheit etwas heraus sticht ist „FADING PRESENCE“. Die teiweise auch nur gesprochenen Parts machen es auch noch ein wenig spannender.
An 12. Stelle steht ein weiterer Teil „Equation“ der Geschichte, die eine abwechslungsreiche Unterbrechung zur Musik darstellt, jedoch kaum Sinn hat, wenn man sie nicht verstehen kann und erst übersetzen muss. Für all jene, die die englische Sprache nicht fließen verstehen wird dies eher ein unwillkommenes Extra dieser CD sein. Trotz dass ich persönlich alles verstehe sehe ich es als eine Eigenart die es zu lieben oder hassen gilt, wobei ich meine Entscheidung noch nicht gefällt habe.
Song Nummer 13, „THE LAST DANCE“ regt die Fantasie an und erinnert sehr stark an Whitin Temptation, zum ebenbürtigen Vergleich fehlt es CAIN jedoch noch an Power und Überzeugungskraft.
„ELENORE“ ist ein Song der von der Liebe berichtet, versucht unsere Herzen zu erreichen, wozu aber einfach noch ein Funke fehlt.
„Summoned Spells“ ist ein sehr mystischer Text, von Wayne Hussey gelesen, und eigentlich nicht anders als die vorher schon erwähnten. In ihrer Kürze vermögen es diese Text nicht so viel auszusagen, wie sie es vielleicht gesondert von der Musik von CAIN könnten.
Das Durcheinandergesinge am Ende und in der Mitte der Liedes „MOONSTRUCK“ gefiel mir recht gut, der Song insgesamt auch. Wieder sind Klassik-Instrumente zu hören, die es vermögen Gothic-Rock besonders zu machen, was an diesem Lied auch gelungen zu sein scheint.
Das neunzehnte Stück des Albums „666“ ist ein weiterer Text. Diesmal jedoch sehr kurz.
„SAVE A HEART (Reprise)“ ist für mich das bewegendste Stück des Album. Es überzeugt durch simple und wunderschöne Klaviermelodie (teilweise Geigen im Hintergrund) verbunden mit einfachen, gefühlvollen Gesängen. Wenn man die Augen schließt, bleibt nichts als einfach stimmiger Klang, der noch länger im Kopf bleibt. Einer dieser Songs, bei denen man einfach willkürlich mitsingen und den Herzschmerz mitfühlt. Auch wenn mir der erste Track der Platte gefiel, begeistert mich diese Version regelrecht, denn so überzeugend habe ich lange niemanden mehr singen hören, was sicherlich auch an der Unterstützung des Klaviers liegen mag.

Auch nach mehrmaligem Anhören ist es noch ein Vergnügen, wobei es schwerer fällt sich wirklich auf die Musik zu konzentrieren, was sie aber erst so interessant macht.
Letzten Endes bleibt nur zu sagen, dass ich dieses Album für ein gelungenes Werk halte.

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