Montag, 8. April 2013

Das Schmetterlingsmädchen - Laura Moriarty

 
Seitenzahl: 464
Verlag: Bastei Lübbe
Erscheinungsjahr: 2013
Bewertung: ●●●●○

Ausführliche Bewertung:
Schon allein das Cover ist, wie ich finde, sehr gelungen, da es nicht zu viel von der Handlung preisgibt aber mit den Pastell-Farben einfach ansprechend aussieht und zum lesen anregt. Es ist, als würde es einen von der Seite anlächeln und flüstern: „Komm schon, lies mich – Ich bin gut!“
Die Geschichte ist spannend, gefühlvoll und interessant geschrieben. Sie lässt einen teilhaben an Geschehnissen, die uns trotz unserer weit entfernten Weltanschauung, nachvollziehbar und eindeutig erscheinen. Wobei die geschichtliche Handlung nicht einfach herunter gebetet wird, sondern überaus geschickt in die Handlung eingebaut wird, sodass man von allem ein bisschen was zu lesen hat.
Die Charaktere sind - so wie es sein soll - nicht perfekt und genau das ist einer der Gründe, wieso dieses Buch für mich ein sehr gelungenes Buch ist. Sie sind fehlbar, simpel und zugleich kompliziert, aber vor allem sind sie menschlich. Die Autorin versteht es ihre Figuren realistisch und lebendig zu beschrieben und handeln zu lassen.
Cora, mit ihrer konservativen, erfahrenen Art das Leben zu sehen. Und im völligen Gegensatz dazu die junge, pubertierende, attraktive Louise. Sie beide bilden ein eher unerwartetes Team, dass aber dennoch neben den Tiefen auch seine Höhen hat.
Diese erzählung ist eine von jenen, welche an die gefühlvolle Ader der Frau appellieren und uns dabei den einen oder anderen Seufzer entlocken. Und genau so sollte es auch sein.
Die Geschichte wird sehr angenehm erzählt, man kommt sehr schnell in den Text hinein und jenen, denen es genauso wie mir geht, dem wird es sehr schwer fallen, dass Buch nach 20 Seiten einfach aus der Hand zu legen. Jede Kleinigkeit, jedes Detail, einfach alles stimmt und bildet zusammen ein wundervolles Leseerlebnis, dem sich zu entziehen nicht empfehlenswert ist. Also greif zu und genieße! Es lohnt sich!
Das schrecklichste an diesem Buch ist das traurig-taube Gefühl das es im Magen hinterlässt, wenn man es zuklappt und man weiß es ist vorbei.
Laura Moriarty hat mit diesem kleinen Kunstwerk bewiesen, dass sie den richtigen Beruf gewählt hat, denn wie oft verzaubert man mal eben tausende von Frauen mit 457 bedruckten Seiten?

Auch die Tatsache, dass Louise Brooks damals, mehr oder weniger wie beschrieben, tatsächlich lebte macht diese Buch beim genaueren Betrachten zu einer Besonderheit.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen